2009 - 2013 Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Entwicklungszentrum Röntgentechnik in Fürth, Neubau

Bauherr: Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, München. Wettbewerb: 1. Preis 2009, Baudaten (ohne LINAC): Nutzfläche 5.282 m², BGF 10.321 m², BRI 46.798 m³, Planungsbeginn: Dez. 2009, EW-Bau: Okt. 2010, Baubeginn: Jun. 2011, Fertigstellung: Jul. 2013

Die zentralen Arbeitsbereiche des Institutes fügen sich zu einem wellenförmigen Band, das um eine Achse schwingt – durch eine Magistrale zentral aufgefädelt wird.

Das besonders herausgearbeitete Dach der Magistrale spannt vom Kopf bis zum Ende, vom öffentlichen Bereich mit Eingang, Foyer, Hörsaal, Seminarräumen und Café/ Casino bis zur gleichsam dominanten Testhalle für Linearbeschleuniger (LINAC) zur Durchleuchtung besonders großer Objekte (z.B. Pkw, Schiffscontainer) – in Europa bisher einzigartig. Die strahlengeschützte Testhalle wurde vorab errichtet.

Einzel- und Gruppenbüros mit hochwertigster IT-Ausstattung, Elektroniklabore und Messräume orientieren sich auf einer Seite der Magistrale zum benachbarten Golfplatz im Südwesten, die Experimentierhallen mit großformatigen Versuchsaufbauten auf der anderen Seite zur Innenstadt.

Es entsteht eine kommunikative, flexibel vernetzbare Organisationsstruktur mit kurzen Wegen von hoher Ablesbarkeit und städtebaulicher Wirkung – es gelingt eine Verzahnung der Kombizonen zwischen den wechselseitigen Arbeitsbereichen mit den unterschiedlich ausgeprägten Außenräumen zur Flugplatzstraße bzw. zu den Grünbereichen um den Golfplatz.

Subtile Assoziationen zu Themen des Institutes wie elektromagnetische Wellen (Band der Arbeitsbereiche), Perforation durch Strahlung (Fassade Testhalle), aber auch durch Leiterbahnen (Magistrale) verbundene Bauteile einer Platine schaffen Wiedererkennbarkeit.

Dem hohen Anspruch an Ökologie und Nachhaltigkeit über besondere Funktionalität und Flexibilität hinaus wurde durch interdisziplinäre Optimierung innerhalb der Planung Rechnung getragen, insbesondere wurde der Primärenergiebedarf nach EnEV 2009 um etwa 13 % unterschritten.

Weitere Aspekte sind Sonnenschutz mit Tageslichtumlenkung, Nachtauskühlung und Dachbegrünung sowie Mikro- und Makroerweiterbarkeit.

(Fotograf: Gerhard Hagen, Bamberg)