1998 - 2009 Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Erlangen-Tennenlohe, Neubau

Bauherr: Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, München. Baudaten: Nutzfläche 15.379 m², BGF 28.291 m², BRI 105.368 m³, Termine BA 1: Planungsbeginn: Sep. 1998, HU Bau: Mai 1999, Baubeginn: Mrz. 2000, Fertigstellung: Mai 2002. Termine BA 2-4: Planungsbeginn: Feb. 2005, EU-Bau: Juni 2005, Baubeginn: Mrz. 2006, Fertigstellung: Feb. 2009

Die Doppelkammstruktur entspricht der fraktalen Arbeitsorganisation des Institutes. Die 6 Zähne der beiden Kämme beherbergen zunächst jeweils 1 Abteilung, überschneiden sich aber in der Mittelzone der Anlage und beinhalten hier die Überhangsflächen der einzelnen Abteilungen.

Das Entwurfskonzept des ersten Bauabschnitts erlaubt eine konsequente Erweiterung entlang der begonnenen Strukturen: Der Haupteingang mit seinen zentralen Bereichen bleibt am östlichen Kopf des ersten Bauabschnitts, entlang der fortgesetzten, sich aufweitenden Magistralen werden vier weitere Zähne ergänzt.

Ebenso übernimmt die Fassadenausbildung des zweiten Bauabschnitts formale Elemente aus dem ersten Bauabschnitt, wie die Attikaausbildung und die horizontale Gliederung.

Glasstreifen schützen als äußere, feststehende Verglasungsebene die dahinterliegenden Oberlichter, die so in Sommernächten geöffnet bleiben können und für die Auskühlung der Speichermassen (Decken, Böden, z. T. Stahlbetonwände) sorgen.

Die zu planenden Sondernutzungen wie Kino, Schall-Labor und die dazugehörigen Regie- und Nutzräume werden, wie im ersten Bauabschnitt, folgerichtig in die Mittelzone integriert und bilden somit den Abschluss des baukörperlichen Gefüges.

Die baukörperliche und gestalterische Ausbildung dieser Mittelzone wird wie im ersten Bauabschnitt besonders behandelt, einerseits durch subtile Veränderungen in der Fassadenstruktur, andererseits durch das Einfügen eines turmartigen Baukörpers, der mit seinen roten Wandflächen und der vorgehängten Glasfassade kontrastierend den gestalterischen Abschluss des Institutes bildet.

Eine mehrgeschossige Brücke bindet alle Ebenen an ein vorhandenes, ebenfalls vom Institut genutztes Gebäude an, als letzter Bauabschnitt folgt der Neubau eines Technikums.

(Fotografin Bauabschnitt 1: Franziska von Gagern, München; Fotograf Bauabschnitte 2-4: Hans-Joachim Krumnow, Bannewitz)